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Ist die moderne Ernährung Stress für die Gelenke?

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ernaehrung-gelenkeEine gute Ernährung ist die beste Vorbeugung gegen niedriggradige Entzündungen und oxidative Schäden. Damit kann sie einen wichtigen Beitrag zur Kontrolle von entzündungsvermittelten Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis, vor allem aber zur Vorbeugung von Gelenkbeschwerden leisten.

Vor allem Stressfaktoren in der Nahrung haben einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit, da wir sie mehrmals täglich zu uns nehmen. Somit hat die Ernährung Einfluss auf unsere Gelenke. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten entzündungsfördernden Lebensmittel, die am besten vermieden werden sollten, auch wenn Sie noch keine Gelenkbeschwerden haben.

Zucker reduzieren

Zucker stimuliert die Freisetzung von entzündlichen Zytokinen (1). Dies sind Botenstoffe des Immunsystems. Als Reaktion auf Zucker erhöhen diese Substanzen die Entzündungsaktivität. Übermäßiger Zuckerkonsum ist eine der wichtigsten Ursachen für für Übergewicht. Besonders bei einem BMI über 28 produzieren die Fettzellen um die Taille viele entzündungsfördernde Stoffe (Hypoxie). Das Bauchfett produziert Botenstoffe, die Insulinresistenz und Entzündungen begünstigen.

Transfette und gehärtete Fette

Die Aufnahme von Transfetten zeigt einen Zusammenhang mit dem Anstieg der systemischen Entzündung bei Frauen (2).

Omega-6 (Linolsäure)

Wenn das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 umschlägt zu Gunsten von Omega-6 produziert das Immunsystem hauptsächlich entzündungsfördernde Stoffe und weniger Stoffe, die die Entzündung hemmen können (3). In Margarine, Pflanzenölen wie Sonnenblumenöl und Fleisch ist viel Linolsäure enthalten.

Raffinierte Kohlenhydrate

Gerade Weißbrot, weißer Reis und Kartoffeln haben eine hochglykämische Konzentration. Hochglykämische Lebensmittel erhöhen die Glykation, steigern die Produktion von Aminosäuren (AEG’s) und erhöhen somit die Entzündungsbelastung im System (4) .

Mononatriumglutamat

Diese Substanz ist häufig in asiatischen (Fertig-)Lebensmitteln enthalten und hat neben einem Einfluss auf den GABA/Glutamat-Stoffwechsel im Gehirn auch Einfluss auf bestimmte Reaktionswege, die im Rahmen des Entzündungsprozesses wichtig sind (5).

Gluten und Kasein

Viele Menschen sind überempfindlich oder allergisch gegen Gluten (Getreideprotein) und Casein (Käseprotein). Allergien und Überempfindlichkeiten erhöhen die Entzündungslast im Körper. Andere Nährstoffe, die dazu beitragen, sind Milchprodukte, Eier (mehr als 8 pro Tag), Schweinefleisch und Rindfleisch.

Aspartam

Dieser bekannte Zuckeraustauschstoff ist nicht nur neurotoxisch, er kann auch eine Immunreaktion auslösen (6).

Alkohol

Ein Übermaß an Alkohol und anderen Substanzen, die die Leber schwächen, kann indirekt Entzündungen auslösen.

Tägliche Ernährung

Für viele Menschen ist die obige Liste tägliche Kost. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, dass unsere derzeitige Ernährung dann eine erhebliche Entzündungsbelastung mit sich bringt und die öffentliche Gesundheit unter Druck setzt. Außerdem ist die modernen Ernährung sehr schlecht für die Gelenke. Indem man weniger der oben genannten Nährstoffe zu sich nimmt, kann ein guter Anfang gemacht werden, um Stressfaktoren zu entfernen, so dass die Balance des Körpers wiederhergestellt werden kann.

Mediterrane und ursprüngliche Lebensmittel

Ein weiterer wichtiger Schritt ist, hauptsächlich Gemüse, Obst, Nüsse, Fisch und Geflügel zu verzehren. Dies kann mit einer mediterranen Diät oder mit einer traditionellen Ernährungsweise geschehen.

Mediterane Ernährung

Eine mediterrane Ernährung besteht hauptsächlich aus Obst, Gemüse, Nüsse, Samen, Olivenöl, Eier, Geflügel und Fisch.

Fisch. Die Diät hat entzündungshemmende Eigenschaften, daher ist diese Ernährung sehr gut für die Gelenke (7). Sie enthält wenig Milchprodukte und rotes Fleisch; der übermäßige Verzehr von rotem Fleisch wurde mit Gelenkentzündungen wie Gicht in Verbindung gebracht (8). Die Kräuter Oregano, Basilikum, Thymian, Rosmarin, Dill und Minze sind reich an Antioxidantien und können als Salzersatz dienen.

Ur-Ernährung – Paleo-Ernährung

Die Ur-Ernährung besteht hauptsächlich aus magerem Fleisch und Geflügel, (öligem) Fisch, Eiern, Gemüse, Nüssen, Obst, Beeren und Samen. Milch, Getreide und Hülsenfrüchte werden nicht gegessen. Folglich enthält diese Diät weniger Kohlenhydrate, mehr Eiweiß und hat ein geringeres Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren. Im Vergleich zu ausgewählten anderen Ernährungsformen wurde bei der Ur-Diät eine größere Abnahme der Fettmasse, des Bauchfetts und des Taillenumfangs gemessen. Es gab auch eine viel größere Senkung der Triglyceridwerte im Blut (9). Daher ist die Ur-Ernährung sehr gut für die Gelenke.

Quellen

1.https://www.nature.com/articles/1602942?message=remove&free=

2https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15051604/https://www.researchgate.net/publication/11025519_The_Importance_of_the_Ratio_of_Omega-6Omega-3_Essential_Fatty_Acidshttps://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20497781/https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18178378/https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1658365515001351https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21139128/https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19447779/https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24473459/

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